Mosambik – 16 Jahre Bürgerkrieg. Der Körper als Grenzgebiet. Wie haben sich die Traumata und Kriegsversehrungen aus vier aufeinander folgenden Kriegen in die Körper eingeschrieben, diese teilweise entstellt? Panaibra Gabriel Canda lässt seine fünf Tänzer und Tänzerinnen in Borderlines die zerrissene Geschichte des Landes tänzerisch erzählen. „Die Performer sind Teil einer kollektiven Geschichte, wie ich selbst auch“, sagt Panaibra. Sie gehen dem Thema der Grenzen auf den Grund, suchen das Gleichgewicht in der Beziehung zwischen dem Einzelnen und dem Anderen, die ganz individuelle Balance in einer Welt gegenseitiger Abhängigkeit. Sie erzählen eine Geschichte der Gewalt, deren Überwindung utopisch erscheint. Ein Mann, der abseits der Bühne Krücken benötigt, und drei Frauen, von denen einer die Beine amputiert wurden, überführen ihre Schmerzerfahrungen in beklemmend kraftvolle Szenen. Eine fesselnde Choreografie voller zarter Zuwendung und schonungsloser Ablehnung. Ein Tanz der Vorurteile gegenüber Herkunft und Gender, Glaube und Religion.
Dauer: 60 min
Eine Produktion von Panaibra Gabriel Canda/CulturArte.