Maria ist der Name der Mutter Gottes, der Name unzähliger Mütter und Töchter und der Name der Tänzerin auf der Bühne. Ein Name, auf den zahlreiche Vorstellungen von Weiblichkeit projiziert werden. In dem zweiteiligen Stück Solo for Maria tanzt die beinamputierte Performerin Maria Tembe gegen einschnürende Regeln und gesellschaftliche Zuschreibungen an. Ihr Solo zeigt voller trotziger Selbstbehauptung, wie sich Gewalt in den Körper einschreibt und verhandelt Frauenrechte und Gewalterfahrungen. In der (auto-)biografischen Choreografie führt die Tänzerin und Schauspielerin dem Publikum ihr Bewegungsrepertoire vor und lässt ihren Körper Sehgewohnheiten unterlaufen. Indem sie sich den Blicken des Publikums nicht nur aussetzt, sondern diese auch mit großer Intensität zurückwirft, erzeugt Maria eine intensive und schonungslose Intimität.
Die Tänzerin und Schauspielerin Maria Domingos Tembe wurde in Maputo, Mosambik geboren. Ihre Ausbildung im zeitgenössischen Tanz erhielt sie im Rahmen des Projekts (In)Dependence von CulturArte bei den Choreografen Panaibra Gabriel Canda (Mosambik), Martial Chazalon (Frankreich), Martin Champaut (Kanada), Boyzie Cekwana (Südafrika) und Carlos Pez (Spanien). Sie trat als Tänzerin u.a. in (in) dependence (2007) von Panaibra Gabriel Canda auf, das in Maputo und Lyon sowie auf Mayotte und La Réunion gastierte, in Inkomati (des)accord (2009) von Panaibra Gabriel Canda und Boyzie Cekwana und in Borderlines (2010) von Panaibra Gabriel Canda, die beide u.a. am HAU Hebbel am Ufer, in Maputo und beim Global DanceFest, New Mexico zu sehen waren sowie in Metamorphoses (2015) von Panaibra Gabriel Canda Als Schauspielerin war sie im Film De corpo e alma (2010) von Matthieu Bron zu sehen.
Dauer: 35 min.
Eine Produktion von Panaibra Gabriel Canda / CulturArte.