PLAN B

(Un)official Language

In (Un)official Language kreist Panaibra Gabriel Canda um die Sprache als Sinnbild für die Zerrissenheit in Mosambik, das 1975 seine Unabhängigkeit erlangte. Dort trifft das Portugiesische als offizielle, durch die Kolonialmacht Portugal importierte Sprache auf die indigenen Sprachen des Landes: Mit der einen wird im offiziellen Raum kommuniziert, mit den anderen gefühlt und gedacht. Der mosambikanische Choreograf untersucht gemeinsam mit der großen portugiesischen Jazz-Sängerin Maria João, einem weiteren Musiker sowie zwei TänzerInnen dieses Erbe und seinen Einfluss auf die Identität eines Landes. Was bedeutet es, wenn wir mit der einen Sprache die Welt wahrnehmen und mit der anderen über sie sprechen? (Un)official Language ist ein Stück über die Unmöglichkeit, mit Sprache zu kommunizieren. Ausgehend vom Turm zu Babel, dessen Bau mit bunten Holzklötzen evoziert wird, reicht die verbale Nichtkommunikation bis ins digitale Zeitalter. „Press 1 for English, press 2 for Portuguese“ hilft wenig, wenn die Inhalte nicht kompatibel sind. Der Körper erinnert sich an Begebenheiten, die der Kopf vergessen hat „In einem Land mit 64 indigenen Sprachen ist der Körper stark, nicht das Wort, dem wir nicht mehr glauben“, so Panaibra, und sehnt  sich nach einer Welt voller Neugier auf das Unbekannte. Vielfalt als antikoloniales Prinzip.

Dauer: 75 min.

Eine Produktion von CulturArte. In Koproduktion mit Parc de la Vilette Paris, Kunstenfestivaldesarts Brüssel und Zürcher Theater Spektakel. Unterstützt von PAMOJA program – ACP Cultures-funded by the European Union, Calouste Gulbenkian Foundation, Institut Français Paris, Franco-Mozambican Cultural Centre.