The Past setzt sich mit der Gedächtniskunst auseinander, die seit der antiken ars memoriae an Orte und Räume, also insbesondere an Architektur gekoppelt ist. Ausgangspunkt ist die Stadt als konkreter geographischer Ort, als Anker für das Gedächtnis, als Vorstellung und Geisteshaltung. Was passiert mit den Erinnerungen, was passiert mit den sich erinnernden Menschen, wenn hier ein Trauma einsetzt, eine Zerstörung, Bombardierung? Kann es durch Rekonstruktion und Wiederaufbau überwunden werden? Constanza Macras hat Menschen in Dresden befragt, die sich an eine Stadt erinnern, wie sie heute nicht mehr existiert, und daraus mit Tänzern ihrer Kompanie Dorkypark eine Tanzproduktion geschaffen. Die Aktionen im Stück beziehen sich dabei auf frühe Techniken der Gedächtniskunst, insbesondere auf Gedächtnislehren antiker Rhetorik. Wie benutzen wir Räume und Orte, um uns zu erinnern? Das Stück untersucht architektonische Orte als narrative Instrumente unserer Geschichte – um Geschichte neu zu schreiben, um Wunden der Vergangenheit zu überwinden, um heutige Ereignisse als Teil des ewigen Kreislaufs zu verstehen, den wir als das Verstreichen von Zeit erfahren. The Past ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Musiker Oscar Bianchi, der eine Komposition geschrieben hat, die tief in das kollektive und individuelle Gedächtnis eintaucht.
Dauer 105 min.
Eine Produktion von Constanza Macras/Dorkypark und HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste in Koproduktion mit der Schaubühne Berlin. Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes. Mit Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.