“Das harte Leben begann an dem Tag, als ich meine Karriere beendet habe. Ich habe keine Wohnung, keinen Job und kein regelmäßiges Einkommen”, erzählt die chinesische Gymnastin Cheng Fei, siebenfache Nationalmeisterin und Weltmeisterin. “Die Blumen, der Applaus, die Flaggen – das fühlt sich an wie ein anderes Leben.” Constanza Macras arbeitet in The Ghosts mit chinesischen Zirkusakrobaten. Es scheint, als seien die ehemaligen Akrobaten, welche einst Ruhm und Ehre für ihr Land erlangten, in Vergessenheit geraten und von der chinesischen Gesellschaft „ausrangiert“ worden, auch wenn viele von ihnen noch sehr jung sind. Macras erinnern sie an “hungrige Geister” – nach der chinesischen Alltagsmythologie sind das verlorene Seelen, die bei ihren Vorfahren in Vergessenheit geraten sind und die ohne Hab und Gut ein tristes Dasein in der Zwischenwelt fristen. Für Macras ist die materiell prekäre, geisterhafte Existenz der ehemaligen Akrobaten eine Metapher für das Leben im heutigen China mit seinen Widersprüchen, sozialen Ungerechtigkeiten und Machtstrukturen. The Ghosts soll den Akrobaten nun temporär die Rückkehr ins Leben ermöglichen, indem sie mit ihren Geschichten sichtbar werden. Besetzt hat Macras neben vier Mitgliedern ihrer Kompanie Constanza Macras/ Dorkypark fünf chinesischen Zirkusakrobaten und einen chinesischen Musiker. Wie stets nähert sich Macras ihrem Thema dabei mit unterschiedlichen theatralen Mitteln wie Tanz, Musik und Text.
Dauer: 100 min.
Eine Produktion von Constanza Macras/Dorkypark und Goethe-Institut China in Koproduktion mit Tanz im August, Schaubühne am Lehniner Platz, CSS Teatro stabile di innovazione del FVG, Udine und dem Guangdong Dance Festival. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds, den Regierenden Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten und durch die Kulturverwaltung des Landes Berlin. Mit freundlicher Unterstützung vom Garden Hotel, Guangzhou.