Vor einem strahlend grünen Hintergrund bewegen sich die elf Tänzer*innen mit großer Virtuosität, immenser Anmut und viszeraler Körperlichkeit in dem von Ohad Naharin bekannten hyperdefinierten Tanzvokabular.
Die neue Welt, die auf der Bühne in Hora geschaffen wird, ist weitgehend futuristisch. Dies wird sowohl durch die Farbe – phosphoreszierendes Grün, das in der westlichen Phantasie in der Regel mit Aliens assoziiert wird – als auch durch den eklektischen Soundtrack impliziert. Isao Tomitas elektronischer und synthetisierter Soundtrack verbindet klassische Werke von Wagner, Ives und Debussy mit dem Eröffnungsthema von „Star Wars“ und der Musik aus „2001: A Space Odyssey“. Diese filmischen Arbeiten behandeln auf unterschiedliche Weise unsere technologische Zukunft und wie diese zu einer Katastrophe führen kann.
In gewisser Weise tut Ohad Naharin etwas Ähnliches: Er zieht uns an und distanziert uns gleichzeitig von dem, was auf der Bühne geschieht; fesselt uns mit Schönheit und zerstört diese im nächsten Moment. Gleichzeitig spottet er über unsere Besessenheit, die Zukunft prophezeien zu wollen.
Naharins Hora entfaltet eine hinreißende Vision von Abstraktion, Sinnlichkeit und Verspieltheit. Sexy und elegant zeigt sich in Hora, wie zeitgenössischer Tanz mit Science-Fiction flirtet, in einer Produktion, die nicht von dieser Welt zu sein scheint.
„Hora is about itself, but it suggests several points of reference. It refers to music you’ve heard before. It’s about not letting the points of reference prevent us from having a fresh experience. I purposefully created many climaxes, and the climaxes have a weird rhythm. It’s not an idea or story that holds it—it’s a tension“. (Ohad Naharin)
Dauer: 60 min.
Eine Produktion von Batsheva Dance Company. In Koproduktion mit Montpellier Danse 2010 und Lincoln Center Festival, New York City.