MOMO hat zwei Seelen. Die eine schlägt lange Wurzeln in die Tiefen der Erde, verkörpert Archetypen und Mythen von gehärteter, roher Männlichkeit, und die andere ist auf der ständigen Suche nach einer individuellen und ausgeprägten DNA. Die eine bewegt sich in ihrem eigenen autonomen und unabhängigen Kraftfeld und die andere ist eine Konstellation von Elementen, die sich um denselben Kern drehen – abwechselnd treiben sie davon weg und darauf zu, machen Platz für Zärtlichkeit und Katharsis.
Begleitet von einem Soundtrack, der hauptsächlich aus dem Album Landfall der legendären Laurie Anderson und dem Kronos Quartet, einem der führenden Ensembles für zeitgenössische klassische Musik, besteht, entfaltet sich auf der Bühne eine gemeinsame Leidenschaft von tiefer Trauer und Schönheit. Entsagung wird zu einer hingebungsvollen Suche nach einem Riss, und Störimpulse im Bewegungscode entpuppen sich als freies, spielerisches und emotionales Material.
Dauer: 70 Minuten ohne Pause
Hauptsponsor: Chelck Family Foundation
Mit Unterstützung von: Batsheva New Works Fund, American Friends of Batsheva, French Friends of Batsheva, The Zita and Mark Bernstein Family Foundation, Factory54
Koproduzent: Orsolina28, Moncalvo
Präsentierende Koproduzenten: Torinodanza Festival / Teatro Stabile di Torino – Teatro Nazionale / Festival Aperto – Fondazione I Teatri, Reggio Emilia / Fondazione del Teatro Grande di Brescia.
Uraufführung: 10 Dezember 2022, Suzanne Dellal Centre, Tel-Aviv.
Performed von Batsheva Dance Company 2022/23
Chen Agron, Yarden Bareket, Billy Barry, Yael Ben Ezer, Matan Cohen, Guy Davidson, Ben Green, Chiaki Horita, Li-En Hsu, Sean Howe, Londiwe Khoza, Adrienne Lipson, Ohad Mazor, Eri Nakamura, Gianni Notarnicola, Danai Porat, Igor Ptashenchuk, Yoni (Yonatan) Simon
Kreation
Ohad Naharin
Co- Kreation
Batsheva Dance Company dancers and Ariel Cohen
Lichtdesign
Avi Yona Bueno (Bambi)
Bühnendesign und Requisite
Gadi Tzachor
Kostüme
Eri Nakamura
Sound Design und Schnitt
Maxim Waratt
Besonderer Dank an
Yula Gold, Simony Monteiro, Linda Brumbach, Michal Helfman, Yonatan Oppenheim
Musik
Laurie Anderson and Kronos Quartet from the album “Landfall” / “Metamorphosis II” by Philip Glass / “Madre Acapella” by Arca / Maxim Waratt
Kompaniemanager
Yaniv Nagar
Probenleitung
Guy Shomroni, Rani Lebzelter
Produktionsleitung
Dana Katz Naaman
Technischer Leiter
Roni Cohen
Leitung Licht Abteilung
Eliav Rafaely
Leitung Ton Abteilung
Dudi Bell
Leiter Näherei
Haya Geiman
Schneider
Danny Kalmer
Leitung Garderobe
Shoshi Or Lavi
Produktionskoordinator
Roni Mor Halachmi
Bider
Noa Paran
Text über das Stück
Shira Vitaly
Hauschoreograf
Ohad Naharin
Künstlerische Leitung
Lior Avizoor
Geschäftsführung
Dina Aldor
In Venezuela (im Mai 2017 in Tel Aviv uraufgeführt) erforschen Ohad Naharin und seine TänzerInnen sowohl den Dialog als auch den Konflikt zwischen Bewegung und Inhalt. Die Körper der 17 TänzerInnen entladen sich in atemberaubenden Soli, elektrisieren in erotischen Duetten und scheinen mit großzügigen Gruppenbewegungen den Bühnenraum zu sprengen. Genau betrachtet, führt die Aufführung ein Doppelleben und dupliziert ihre kompositorische Struktur: Gleich zweimal sehen wir eine nahezu identische choreografische Abfolge, aber jeweils von anderen TänzerInnen performt. Dazwischen liegt ein harscher Schnitt, der die geballte Szenerie abrupt durchbricht: Stille, Blackout. Dann beginnt die Choreografie wieder von vorne. Getreu seinem eklektischen Geschmack hat Ohad Naharin Maxim Waratt einen Freibrief gegeben, um sich einen Soundtrack wie eine Reise zwischen zwei Kulturen vorzustellen. Gregorianische Songs, Rap (The Notorious B.I.G.) oder Rock (Rage Against the Machine) zeichnen den Rhythmus der Performance. Die Dringlichkeit der Gesten, die Darsteller, die in wenigen Sekunden von Weichheit zu rasender Virtuosität übergehen, machen Venezuela zu einem Stück mit einer Botschaft: Ohad Naharin glaubt immer noch daran, dass ein Zusammenleben möglich ist. Tanz hat diese Kraft, scheint der Choreograf zu sagen, das Publikum und die Darsteller in der gleichen Gemeinschaft zusammenzubringen. Kunst in Bewegung.
„Siebzehn Tänzer fluten knapp eineinhalb Stunden lang das Auditorium mit einer Energie, der niemand ausweichen und keiner widerstehen kann.“ (Dorion Weickmann, Süddeutsche Zeitung, Juli 2017)
Dauer: 80 min.
Eine Produktion von Batsheva Dance Company. In Koproduktion mit Chaillot National Theater, Paris und HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste, Dresden. Mit Unterstützung der Dalia und Eli Hurvitz Foundation sowie der New Works Funds of Batsheva und den American Friends of Batsheva. Besonderer Dank an The Israeli Ballroom Dancing Fund.
Konzept und Choreografie
Ohad Naharin
Von und mit
Etay Axelroad, BillyBarry,Yael Ben Ezer, Matan Cohen, Ben Green, Chiaki Horita, Chunwoong Kim,RaniLebzelter, Hugo Marmelada,Eri Nakamura, Nitzan Ressler,Yoni (Yonatan) Simon, Kyle Scheurich, MaayanSheinfeld,Hani Sirkis, Amalia Smith, Imre Van Opstal und Erez Zohar
Lichtdesign
Avi Yona Bueno (Bambi)
Soundtrack - Design und Edit
Maxim Waratt
Musikalische Beratung
Nadav Barnea
Kostüme
Eri Nakamura
Choreografie- und Kostümassistenz
Ariel Cohen
Tanzlehrerin
Natalia Petrova
Assistenz
Omri Mishael
Die Batsheva Dance Company wird weltweit als eine der führenden zeitgenössischen Tanzkompanien der Welt gefeiert. Zusammen mit Batsheva – The Young Ensemble verzeichnet die Company 34 TänzerInnen aus Israel und dem Ausland. Die Batsheva Dance Company ist Israels größte Kompanie und unterhält einen umfangreichen Veranstaltungsplan auf lokaler und internationaler Ebene mit über 250 Aufführungen und ca. 100.000 Zuschauer pro Jahr.
Ohad Naharin, der als einer der weltweit führenden zeitgenössischen Choreographen gefeiert wird, wurde 1990 zum künstlerischen Leiter ernannt und trieb die Kompanie mit seiner abenteuerlichen kuratorischen Vision und seiner unverwechselbaren choreografischen Handschrift in eine neue Ära. Nach fast dreißig Jahren an der Spitze von Batsheva trat Naharin 2018 als künstlerischer Leiter zurück und ist weiterhin als Hauschoreograph der Kompanie tätig. Im September 2018 übernahm Gili Navot die Rolle der künstlerischen Leiterrin von Batsheva.
Naharin ist auch der Urheber und Erfinder der innovativen Bewegungssprache Gaga, die sein außergewöhnliches Bewegungsvokabular bereichert, die Ausbildung der Kompanie revolutioniert und sich als wachsende Kraft im Bereich der Bewegungspraktiken für sowohl Tänzer als auch Nicht-Tänzer weltweit etabliert hat.
Die Batsheva-TänzerInnen nehmen an den kreativen Prozessen im Studio teil und schaffen auch eigene Werke im jährlichen Projekt „Batsheva Dancers Create“, unterstützt vom Michael Sela Fund for Cultivation of Young Artists at Batsheva.
Die Batsheva Dance Company wurde 1964 von der Baroness Batsheva de Rothschild gegründet, die Martha Graham als erste künstlerische Beraterin engagierte. Seit 1989 ist die Batsheva Dance Company im Suzanne Dellal Centre in Tel Aviv zu Hause.