PLAN B

The man who did not see the whale pass by

Inspiriert von 
den Autoren Janusz Korczak und Fernando Pessoa beschäftigt sich der mosambikanische Choreograf und Tänzer Panaibra Gabriel Canda mit den unterschiedlichen Welten und Sichtweisen von Erwachsenen, Kindern sowie verlorenen oder verschütteten Utopien.

Es gibt eine Verbindung zwischen mir und dem anderen Ich, wie das Wurmloch, das das Teufelsmeer mit dem Bermuda Dreieck verbindet. Eine Verbindung zwischen dem Ich, dem Auge der Kamera und dem projizierten Bild. Es steht für unsere Gesellschaft, in der zwischen dem Ich und der Erwartung der Anderen eine Spannung besteht, die manchmal die Projektion eines weiteren Ich erzwingt. Aber was ist dieses andere Ich?

Es besteht ein Missverständnis zwischen dem rationalen Denken des Menschen und seiner Irrationalität: ein stummer Schrei, der die Menge anspricht, ein blinder Blick, der eine Landschaft sieht, eine verstümmelte Bewegung, die in die Leere greift, ein geruchloser Geruch, der die Umgebung erstickt, ein geschmackloser Geschmack, der auf der Zunge sticht; ein Geist, der das Unterbewusstsein eines Bewusstseins bewohnt, das demokratische Diktaturen billigt, indem es sich in der Trägheit einer vermeintlichen Freiheit eines Lebens in Stillstand einrichtet.

Dies ist der Mann vom Meer, der den Wal nicht vorbeiziehen sah, die Walgesänge nicht hörte, das Salz des Wassers nicht spürte geschweige denn die Bewegung der Welle. Dieser Mann lebt hier, in dieser Welt, in der sich Helden in Schurken verwandeln, Befreier in Ausbeuter, Ideologien in Glauben, Religion in Politik, Kriege in Geschäfte, Regierungen in Unterdrücker, Grenzen in Mauern, Sicherheiten in Unsicherheiten. Ja, hier ist der Mann, der die Erde verseucht, um auf dem Mond zu leben – ohne Schwerkraft oder Sauerstoff. Willkommen! (Panaibra Gabriel Canda)

Dauer: ca. 60 min

Eine Produktion von Panaibra Gabriel Canda/CulturArte.

Diese Produktion basiert technisch und künstlerisch auf verschiedenen Video- und Tanz- Kollaborationen von Panaibra Canda/CulturArte und Walter Verdin/Videolepsia in Maputo und Brüssel (2007-2018), unterstützt von der Belgian Technical Cooperation und der Regierung von Flandern. Besonderer Dank geht an das Französisch-Mosambikanische Kulturzentrum (CCFM)-Maputo, Kaaitheater-Brüssel und Hellerau-Dresden.