PLAN B

Constanza Macras | DorkyPark (AR/DE)

 

Die neue Arbeit von Constanza Macras setzt die Zusammenarbeit zwischen DorkyPark und vielen der jungen südafrikanischen Darsteller*innen ihrer vorherigen erfolgreichen Produktion Hillbrowfication aus dem Jahr 2018 fort.

In THE VISITORS tauchen sie ein in die faszinierende Welt des Slasher-Films (wie Halloween aus dem Jahr 1977), einem Subgenre des Horrorkinos, in dem Teenager in großer Zahl bedroht und getötet werden. Während ihre Eltern und andere erwachsene Figuren in der Regel abwesend oder völlig nutzlos sind, müssen sich die alleingelassenen Jugendliche immer wieder mit den Monstern auseinandersetzen. Das Stück untersucht die Codes und Ästhetiken des Genres im spezifischen Kontext des Post-Apartheid-Südafrikas und berührt Themen wie die staatlich orchestrierte Zerstörung von Familienstrukturen während der Apartheidzeit und das Fortbestehen eines kolonialen Erbes von Bürokratie und Korruption, das immer noch das tägliche Leben prägt. Aber wenn die unerbittliche Wiederkehr der Vergangenheit ein charakteristisches Merkmal des Slasher-Kinos ist, so auch die Suche der jugendlichen Protagonist*innen nach anderen sich daraus ableitenden Erzählungen, während sie die Monster erbittert bekämpfen.

 

Dauer: ca. 90 Minuten

Eine Produktion von Constanza Macras | DorkyPark. In Koproduktion mit Ruhrtriennale, Kampnagel, The Windybrow Arts Centre und Market Theatre. Unterstützt durch den Internationalen Koproduktionsfonds des Goethe-Instituts und das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Koproduktionsförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Choreographie, Regie
Constanza Macras

Dramaturgie
Tamara Saphir

Dramaturgische Beratung
Sibongile Fisher

Von und mit
Alexandra Bódi, Emil Bordás, Thulani Lord Mgidi, Miki Shoji, John Mbuso Sithole, Ukho Somadlaka, Vusimuzi T Magoro, Brandon Magengelele, Bongani Innocent Mangena, Nkalala Jackson Mogotlane, Thando Ndlovu, Tshepang Josias Lebelo, Michelle Owami Ndlovu, Mongezi Sphiwo Mahlobo, Mncedisi Pududu, Temosho Dolo, Sandiso Mbatha, Privilege Siyabonga Ndlovu, Shantel Mngudi, Nontobeko Portia Ngubane

Kostüme
Roman Handt

Musikkomposition
Spoek Mathambo

Bühne
Noluthando Lobese

Künstlerische und technische Assistenz
Simon Lesemann

Lichtdesign
Sergio de Carvalho Pessanha

Ton
Stephan Wöhrmann

Kostüme und Requisiten Management
Marcus Barros Cardoso

Regieassistenz
Mica Heilmann

Zweite Regieassistenz
Nompilo Vinolia Hadebe

Kinderbetreuung
Zintle Radebe

Company management und Produktion
Jimena Soria

Produktion
Vicky Kouraraki

Produktionsassistenz
Diego Villalobos

Produktionsteam Johannesburg
Gerard Bester, Zintle Radebe und Tsepho Matlala

Übertitelung
Carolin Seidl - Panthea Berlin

Int. Distribution
Plan B - Creative Agency for Performing Arts

In I Feel You sucht eine Gruppe inmitten der unendlichen Möglichkeiten heutiger Unterhaltungsmedien einen Zugang zu komplexen Gefühlen wie Empathie und Erregung. Ausgehend von der Beschaffenheit des digitalen Raums und seinen Auswirkungen auf die zwischenmenschliche Interaktion entsteht die Choreografie mit Hilfe neurophysiologischer Erkenntnisse. Dabei geht es um das Phänomen, dass die Wahrnehmung körperlicher Bewegungen, ausgelöst durch bestimmte Emotionen der sich bewegenden Person, beim Betrachter die gleichen Emotionen auslösen. Das heißt, wir fühlen tatsächlich mit der anderen Person – wir können uns im wahrsten Sinne des Wortes in sie „einfühlen“ und Empathie empfinden.

Die Choreografie wird zu einer Suche dessen, was unser Gehirn in unserem Körper durch solche Spiegelreaktionen aktiviert. Empathie wird auch musikalisch behandelt, indem Genres der Klassik und Popmusik einbezogen werden, die paradigmatisch als ästhetisch überhöhte Empathiekatalysatoren dienen. Was ist es, das die Menschen so stark berührt, und wie kann es sein, dass allein durch melodische und rhythmische Formeln, Ohrwürmer, die nachklingen und ein ganzes Opernhaus oder Stadion mit einem kollektiven Tränenstrom überfluten, massive emotionale Reaktionen ausgelöst werden können?

I Feel You ist ein Stück von und mit den fünf festen Tänzer*inne der Kompanie DorkyPark (und einem Gast) und der Kooperation mit dem Musiker Santiago Blaum, dessen Arrangements live von den Tänzer*innen peformt werden. Das Stück ist sowohl für klassische Theaterbühnen als auch für nicht-theatrale Räume geeignet.

Dauer: 80 min.

 

Eine Produktion von Constanza Macras | DorkyPark. Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin.

Konzept, Choreografie & Musikkonzept
Constanza Macras

Von und mit
Alexandra Bódi, Emil Bordás, Rob Fordeyn, Thulani Lord Mgidi, Miki Shoji

Gast
Adaya Berkovich

Musikkomposition
Santiago Blaum

Zusätzliche Musik
Robert Lippok

Kostüme
Constanza Macras

Lichtdesign
Sergio de Carvalho Pessanha, Ulrich Kellermann

Ton
Stephan Wöhrmann

Regieassistenz
Mica Heilmann

Produktionsleitung
Jimena Soria

Produktionsassistenz
Léo Pflimlin

In DRAMA erkundet eine Gruppe unermüdlich die Möglichkeiten und Grenzen des Bühnenraumes in unserer heutigen postpandemischen Zeit.

Auf einer realen Theaterbühne scheint immer noch das am sichersten zu funktionieren, was das Publikum bereits kennt. Shakespeare? Sophokles? Schon wieder? Mit Anzügen? Die Performer:innen hinterfragen und untersuchen verschiedene Genres, die sie zu einer Nachbildung der Theatergattung „La Revista Argentina“ verschmelzen: eine Mischung aus Kabarett und Revue mit französischem Glamour, eingängiger spanischsprachiger Musik, dem Humor italienischer Einwanderer, vielen Federn, großen Musiknummern und berühmten Comedians. „La Revista Argentina“ entstand in der Zeit der Weimarer Republik, zeitgleich präsentierte Buster Keaton Das verwunschene Haus, wo Kriminelle und schlechte Schauspieler aus einem mittelmäßigen Faust zufällig aufeinandertreffen.

Die  Figuren in DRAMA schwanken zwischen einem anthropologischen Bedürfnis, die Popkultur zu zerstückeln, um den Spannungsbogen zwischen „hoher“ und „niederer“ Kunst und der Ausdauer der Glamourtänzer*innen der argentinischen Revue der 20er Jahre zu finden. Sie wechseln ständig die Schauplätze: von Shakespeare zu den Soap Operas unserer heutigen Zeit, zu Musicals wie Fame und vergangenen Revues. Sie entwerfen einen Kosmos der großen Gefühle, der Illusionen und der Künstlichkeit. Die vergangene Revue: menschliche Dramen in einer künstlichen Welt, in der kein Schmerz gezeigt wird, keine Anstrengung. Die Vedettes setzten ihr mechanisches Lächeln auf, der Vorhang öffnete sich und sie gingen auf die Bühne. Die Atmosphäre gewinnt mit der Musik von Robert Lippok eine weitere Dimension hinzu, die den Musikreferenzen von Pop-Songs gegenübersteht.

Die Performer:innen konkurrieren mit der erschöpften Aufmerksamkeitsspanne eines Publikums in der Ära von Clickbait. Wie kann man mit dem ständigen Spektakel konkurrieren, das Politik und Nachrichten, gefälscht oder echt, bieten? Das Drama findet nicht mehr nur im Theater statt, es ist überall. Joseph Campbells Wiedergutmachung mit dem Vater ist die Wurzel und Wiederholung endloser Heldengeschichten patriarchaler Natur, aber sind diese Heldenreisen gar eine Reflexion des männlichen Regisseurs mit einem Vaterkomplex?

 

Premiere am 19. Januar 2023 an der Volksbühne Berlin (DE).

Konzept, Regie, Choreographie
Constanza Macras

Dramaturgie
Carmen Mehnert

Von und mit
Candaş Bas, Alexandra Bódi, Emil Bordás, Campbell Caspary, Fernanda Farah, Moritz Lucht, Thulani Lord Mgidi, Knut Vikström Precht, Miki Shoji, Shiori Sumikawa

Gast
Carmen Burguess ok!choir

Musik
Robert Lippok

Live-Musik
Katrin Schüler-Springorum, Lucas Sofia

Bühnenbild
Simon Lesemann

Kostüme
Eleonore Carrière

Beleuchtung
Hans-Hermann Schulze

Ton
Tobias Gringel, Gabriel Anschütz

Video
Nicolas Keil

Bühnenbildassistenz
Laurent Pellissier, Chloe Kelly

Regieassistenz
Mica Heilmann

Inspizienz
Maria Bergel

Produktionsleitung
Jimena Soria

Produktionsbüro
Léo Pflimlin

Int. Distribution
Plan B – Creative Agency for Performing Arts Hamburg

Das dringende Bedürfnis, etwas Konkretes über die Zukunft herauszufinden, hat die Menschen durch die Geschichte hindurch immer wieder beschäftigt. Schon in der Antike wurden Orakel befragt, Eingeweide von Opfertieren gedeutet und Sternkonstellationen beobachtet. Über Jahrzehnte hinweg prophezeite der schillernde Walter Mercado die Zukunft in seinen TV-Auftritten wie unzählige andere Astrologie-Online-Websites heutzutage.

In der Zukunft untersuchen wir die Zukunft in der Vergangenheit und verschiedene Theorien der Zeit, Orakel und Rätsel sowie, den Gedanken von Karen Barad folgend,   die Möglichkeit, dass die Vergangenheit noch nicht angekommen ist. Vielleicht hat sich die Zukunft langsam immer wieder abgeschafft und alles, was uns bleibt, ist die endlose und zeitlose Reproduktion von Anachronismen.

Wie in dieser Clubszene in einem Science-Fiction-Film: Egal, wann er produziert wurde, wird ein Club dargestellt, der sich für immer in den 80er Jahren befindet und in dem die Weltuntergangsuhr auf fünf Minuten vor zwölf steht.

Es kommt ein Sturm auf, sagt der Mann an der Tankstelle. Ich weiß, sage ich, spiel wieder Sarah Connor.

Dauer: 90 Minuten

Eine Produktion von Constanza Macras | DorkyPark in Koproduktion mit der Volksbühne Berlin und Piccolo Teatro di Milano – Teatro d ́Europa. Constanza Macras | DorkyPark wird unterstützt von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Direction & Choreography
Constanza Macras

Dramaturgy
Carmen Mehnert

By and with
Simon Bellouard, Alexandra Bódi, Emil Bordás, Fernanda Farah, Rob Fordeyn, Johanna Lemke, Sonya Levin, Thulani Lord Mgidi, Daisy Phillips and Miki Shoji

Live music
Tatiana Heuman, Kristina Lösche-Löwensen and Katrin Schüler-Springorum

Music
Robert Lippok

Stage design
Alissa Kolbusch

Costumes
Eleonore Carrière

Light design
Hans-Hermann Schulze

Sound
Gabriel Anschütz, Tobias Gringel and Deniz Sungur

Assistant direction
Mica Heilmann

Int. distribution
PLAN B - Creative Agency for Performing Arts

2013 schuf Constanza Macras/DorkyPark das Stück Forest: The Nature of Crisis. Als Ausgangspunkt dienten die romantischen Assoziationen des Waldes, die Märchen der Gebrüder Grimm, die Spekulationsblasen und die Wirtschaftskrisen. Romantik ist der Kult des Individuums, der innere Funke der Göttlichkeit, der einen Menschen mit einem anderen und alle Menschen mit der größeren Wahrheit verbindet. Für die Romantiker war die Natur in der Tat ein ständiger Begleiter und Lehrer. Sie wurde die Bühne, auf der das menschliche Drama stattfand, der Kontext, in dem der Mensch seinen Platz im Universum begriff. Durch die gesamte romantische Literatur, Musik und Kunst stellt sich die Natur als eine dynamische Präsenz dar, als eine Figur, die in einer Symbolsprache spricht, die zugleich geheimnisvoll und anthropomorph ist. Das Stück wurde im Berliner Müggelwald als vierstündiger performativer Spaziergang durch unterschiedliche räumliche Spielstationen aufgeführt.   

Stages of Crisis sollte eine Bühnenversion der im Wald entwickelten Materialien werden. Das Stück wollte die abgewandelten Märchen und die Reminiszenz der Natur an einen anderen möglichen Ort bringen: einen Supermarkt, in dem sich Produkte als der ultimative Vortex zur Natur präsentieren. Der künstlerische Prozess begann 2019, die Uraufführung sollte im Mai 2020 am HAU Hebbel am Ufer stattfinden und musste auf Mai 2021 verschoben werden. Der Kontext der Pandemie hängt über dem vor langer Zeit gewählten Titel des Stückes.  

Heute, da sich die Krise wirtschaftlich und ökologisch vertieft, die Menschheit die schädlichen Auswirkungen der Digitalisierung auf die Umwelt leugnet und der Platz der Bühne weitgehend in Gefahr ist, bleibt die Realität des Theaters ein großes Fragezeichen. Die Hierarchien der Bühnen, der Kampf um die „bessere“ oder „größere“ Bühne, wird obsolet, wenn es nur leere Theater gibt; Wo ist die Frage nach den Zuschauerzahlen, wer hat eine größere Plattform und wo zum Teufel ist das Theatre Meeting?  

Das Stück bewegt sich zwischen Überkonsum und globalen Initiativen und Reaktionen, die im Internet geboren wurden, gespeist von einem angsterfüllten Horror vacui, der Furcht vor dem Nichts, und Kochbüchern im Lockdown. Der Individualismus befindet sich in der Krise, aber ohne die Natur zu kopieren, um Formen des Kollektivismus zu finden; ein neuer Weg, der scheitert, weil sich Solidarität als solche nicht etabliert hat und räuberische Machenschaften ohne eindeutige Ziele oder Gebete vorherrschen. 

 

 Dauer: 90 min. 

 

Eine Produktion von Constanza Macras | DorkyPark in Koproduktion mit HAU Hebbel am Ufer. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. 

Nachtkritik, 14.05.2021
"Stages of Crisis", das auf der digitalen Bühne HAU4 des Berliner Hebbel am Ufer Premiere hatte, ist eine Bühnenversion von „Forest: The Nature of Crisis“.  Hier luden Constanza Macras und ihr Tänzer:innen 2013 das Publikum zu einem Spaziergang in den Müggelwald, der die Untiefen zwischen Märchenhaftem und Kapitalistischem auslotete. "Stages of Crisis" sollte bereits im Mai 2020 Premiere haben und wurde, wie so vieles, verschoben. Jetzt aber kommen Mär und Kapital, kommen Wald und Krise auf die (virtuelle) Bühne, in aller Doppeldeutigkeit: Lässt sich das englische "stages" doch auch mit "Phasen" übersetzen, womit hier entweder "Phasen der Krise" verhandelt werden oder aber der Krise Bühnen bereitet.(...) Macras und ihre Tänzer:innen durchstreifen die Bühnen des Zeitgeistes, launig, kritisch und bildstark, elegisch und engagiert. 'Krise' ist hier längst nicht mehr eine vorübergehende Zeit der Gefährdung, des Gefährdetseins, sondern vielmehr ein komplexer Dauerzustand. Ein Dauerzustand, in dem Ökologie, Kapitalismus und Menschsein an ihre Grenzen geraten, und in dem Pandemie, Klimawandel, Artensterben und digitale Revolution zusammenkommen. So weit die philosophischen Analysen von u.a. Donna Haraway und Rosi Braidotti. Bei Macras kommt auch noch die Krise des Theaters hinzu, dieser archaischen, altertümlichen Form der Zusammenkunft, deren hochkultureller Anspruch dank einer Institution namens "theatre meeting" aka Theatertreffen leidlich am Leben gehalten wird.(...) Elegant verweben Macras und die Tänzer:innen die diskursiven Minenfelder der Gegenwart, zitieren aber auch kapitalistische Gespenster der Vergangenheit herbei wie Grimm‘sche Märchen oder das Rheingold. Das ist vergnüglich, klug, interessant und sieht meist auch noch sehr gut aus.

Regie, Choreografie und Text
Constanza Macras

Dramaturgie
Carmen Mehnert

Von und mit
Candaş Bas, Alexandra Bódi, Emil Bordás, Chia-Ying Chiang, Rob Fordeyn, Yuya Fujinami, Johanna Lemke, Sonya Levin, Thulani Lord Mgidi und Miki Shoji

Live Musik
Kristina Lösche-Löwensen und Almut Lustig

Bühne
Nina Peller

Kostüme
Constanza Macras

Lichtdesign
Sergio de Carvalho Pessanha

Ton
Stephan Wöhrmann

Regieassistenz
Marie Glassl

Kostümassistenz
Valeria Nesis und Marcus Barros Cardoso

Praktikum Bühne
Elena Popova

Regiehospitanz
Dominika Kocis-Müller und Anna Hemsted

Produktionsleitung
Chloé Ferro

Produktionsassistenz
Sarah Lipszyc

Kompaniemanagement
Xiao Yu

In The West werden fiktionale Welten entwickelt, die sich mit dem Kulturimperialismus auseinandersetzen und die Konstruktionsmittel visueller Landschaften hinterfragen, welche die sozioökonomischen Beziehungen zwischen dem globalen Süden, dem Osten und dem Westen bis heute prägen. Exotismus entsteht als Projektion westlicher Wunschphantasie und als ästhetische Ausbeutung des Fremden im Imperium westlicher Massenkulturen. Die amerikanische Sozialisierung Lateinamerikas befand sich zwischen den 1970er und 1980er Jahren auf ihrem Höhepunkt. Film und Fernsehen dienten als mächtige Propagandainstrumente, um eine bestimmte Weltanschauung zu projizieren, die sich gegen den kommunistischen Osten richtete: von Wonder Woman bis zum heutigen Homeland eigneten sich diese Serien zur Verbreitung amerikanischer Strategien und Ideologien. Die Abarbeitung des geringeren Guten diente dazu, uns zu zeigen, dass wenn etwas Schlechtes durch die Guten ausgelöst wurde, es doch immer im Namen eines höheren Guten und für das Gemeinwohl stattfand.

The West zeichnet eine performative Studie westlicher Besetzungsstrategien, untersucht didaktische Methoden des kulturellen Imperialismus und wirft einen Blick auf westliche Gesellschaften als Traumfabrik künstlicher Authentizität.

 

Dauer: 2 Stunden, 10 min / eine Pause

 

Eine Produktion von Constanza Macras | DorkyPark in Koproduktion mit der Volksbühne Berlin. Constanza Macras | DorkyPark wird unterstützt von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Regie und Choreografie
Constanza Macras

Dramaturgie
Carmen Mehnert

Von und mit
Candaş Bas, Adaya Berkovich, Alexandra Bódi, Emil Bordás, Kostia Chaix, Fernanda Farah, Thulani Lord Mgidi, Daisy Phillips, Miki Shoji, Bastian Trost

Live-Musik
Almut Lustig, Katrin Schüler-Springorum

Bühne
Alissa Kolbusch

Kostüme
Roman Handt

Lichtdesign
Sergio de Carvalho Pessanha

Ton
Tobias Gringel

Video
Nicolas Keil

Regieassistenz
Maria Luisa Glass

Int. Distribution
Plan B – Creative Agency for Performing Arts Hamburg

Die Veränderung der Mitte Berlins seit dem Mauerfall ist allseits bekannt: Verfallene Altbauten wurden besetzt und bespielt, die Stadt entwickelte sich zu einem Synergiepunkt für kreative und feiernde Menschen. Doch scheint dieser Wandel zur Gentrifizierung mit einer kulturellen Verflachung einher zu gehen, bei der der Geschmack einer globalen, gut situierten Mittelschicht oberste Priorität hat. DER PALAST setzt sich mit dieser Problematik auseinander, indem es einerseits die Architektur des Ortes zum Zentrum der Arbeit macht, andererseits Geschichte, Gegenwart und Zukunftsvorstellungen der Stadt und ihrer Bewohner*innen eine Sichtbarkeit gibt. Ausgangspunkt sind die Porträts des englischen Fotografen Tom Hunter, der gesellschaftliche Themen behandelt und im Stil der Alten Meister inszeniert. In DER PALAST entwickeln diese Bilder – in Berlin entstandene Fotoserien über Viertel, die sich verändern, Geschäfte, die schließen, Menschen, die zwangsgeräumt werden – neue performative Narrativen zwischen Fiktion und Realität. Als Pendant zur Architektur steht das weltweit existierende Format von Reality TV-Shows. Nicht nur die Juroren sind urtypische Figuren, die ununterbrochen reproduziert werden, sondern auch das Bühnenbild und die TeilnehmerInnen. Vor diesem globalen kulturellen Hintergrund müssen wir die Sprache nicht verstehen, um genau zu wissen, was passiert und welche Figuren dargestellt werden. In Rahmen der Reality Show werden unterschiedliche Gäste eingeladen. Der Soundtrack stammt von Robert Lippok und einer Live-Band.

Dauer: ca. 100 min.

Eine Produktion von Constanza Macras | DorkyPark in Koproduktion mit der Volksbühne Berlin. Constanza Macras | DorkyPark wird gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Regie und Choreographie
Constanza Macras

Visual Artist
Tom Hunter

Musikkomposition
Robert Lippok

Dramaturgie
Carmen Mehnert

Bühne
Alissa Kolbusch

Kostüme
Roman Handt

Lichtdesign
Sergio de Carvalho Pessanha

Ton
Stephan Wöhrmann

Regieassistenz
Helena Casas

Von und mit
Adaya Berkovich, Emil Bordás, Chia-Ying Chiang, Fernanda Farah, Yuya Fujinami, Luc Guiol, Ronni Maciel, Thulani Lord Mgidi, Anne Ratte-Polle und Miki Shoji

Musiker
Santiago Blaum, Kristina Lösche-Löwensen und Jacob Thein

Chatsworth ist eines der Townships von Durban, in dem indische Immigranten während der Apartheit isoliert wurden. In Chatsworth zeigt die Choreografin Constanza Macras verschiedene Weisen auf, wie sich die indische Diaspora mit den Knotenpunkten des Multikulturalismus in Beziehung setzt, dem Globalen und Lokalen. Traditioneller indischer Tanz und Theater verschränken sich mit zeitgenössischen Formen und Inhalten. Musicals sind der gemeinsame Nenner, der kulturelle Aneignung nicht verurteilt, sondern als nötig erachtet. Durch die Linse von Bollywood tauchen sie ein in ein Universum der Assimilation, Transformation und Resilienz: das diasporische Selbst.

Dauer: 110 min.

Eine Produktion von Constanza Macras / Dorkypark. In Koproduktion mit Tanz im August, HAU Hebbel am Ufer, Soweto Theatre (Johannesburg). Gefördert von TURN Fonds der Kulturstiftung des Bundes. Constanza Macras / Dorkypark wird institutionell gefördert aus Mitteln des Landes Berlin.

Kulturradio → 27/08/2018

taz → 27/08/2018

Konzept, Regie und Choreografie
Constanza Macras

Dramaturgie
Carmen Mehnert

Von und mit
Emil Bordás, Miki Shoji, Fernanda Farah, Thulani Lord Mgidi, Fana Tshabalala, Varia Sjöström, Manesh Maharaj, Sivani Chinappan, Priyen Naidoo, Avishka Chewpersad und Kamara Naidoo

Bollywood Choreografie
Shampa Gopikrishna

Musik
Almut Lustig und Vishen Kemraj

Kostüme
Roman Handt

Bühne
Irene Pätzug

Video
Lisa Böffgen-Hartmann und Dean Hutton

Licht Design
Sergio de Carvalho Pessanha

Ton
Stephan Wöhrmann

Live-Kamera
Daniele Caetano

Regieassistenz
Helena Casas

Hillbrow ist ein Teil von Johannesburg: eine Stadt in einer Stadt, ein Vorort mitten im Zentrum. Ursprünglich als Vorzeige-Stadtteil geplant, wurde Hillbrow mit seinem Verfall in den 90er Jahren zum Synonym für Gewalt, Armut und Korruption. Aber dank vieler Gemeinschaftsinitiativen gibt es Orte wie das Hillbrow Theater, das Kindern und Jugendlichen Sicherheit und Frieden bietet. Hier wird eine progressive Umgebung für die Integration der Anwohner geschaffen, die aus den verschiedensten Ländern stammen und noch immer in einem Kontext leben, der von Kriminalität und xenophober Gewalt geprägt ist. 21 Kinder aus Hillbrow im Alter von 5 bis 19 Jahren haben mit Constanza Macras und der Choreografin Lisi Estarás in Johannesburg an einer futuristischen Betrachtung ihres Lebens in dieser Nachbarschaft gearbeitet: Eine Alieninvasion etabliert eine neue soziale Ordnung, die auf den Tanzfähigkeiten der Menschen basiert; eine revolutionäre Prinzessin mit unendlichen Namen hat die Gabe, die Parameter von Zeit und Raum verändern… Diese und andere Geschichten wohnen den seltsamen Welten von möglichen und unwahrscheinlichen Zukünften in Hillbrowfication inne. Zwischen Utopie und Dystopie von Ghettofizierung und Gentrifizierung erschaffen die fiktionalen Zukunftsvisionen von Hillbrow, seiner Kultur und seinen Bewohnern ein Universum, in dem die Künstler selbstrepräsentierende Narrative und ihre Wahrnehmung von Xenophobie und Gewalt in der Stadt verhandeln und diese unterlaufen.

Dauer: 90 min.

Eine Produktion von Constanza Macras | Dorkypark in Zusammenarbeit mit Outreach Foundation, Hillbrow Theatre Project und Maxim Gorki Theater Berlin. Unterstützt durch Goethe-Institut. Gefördert im TURN Fonds der Kulturstiftung des Bundes.

Berliner Zeitung → 01/06/2018

Der Tagesspiegel → 02/06/2018

Regie
Constanza Macras

Choreographie
Constanza Macras and Lisi Estarás

Dramaturgie
Tamara Saphir

Von und mit
Miki Shoji, Emil Bordás, John Sithole, Zibusiso Dube, Bigboy Ndlovu, Nompilo Hadebe, Rendani Dlamini, Karabo Kgatle, Tshepang Lembelo, Brandon Magengele, Jackson Magotlane, Bongani Mangenta, Tisetso Masilo, Vusimuzi Magoro, Amahle Mene, Sandile Mtembo, Thato Ndlovu, Simiso Msimango, Blessing Opoku, Pearl Segwagwa, Ukho Somadlaka, Sakhile Mlalazi und Lwandle Ngubane

Kostüme
Roman Handt

Bühne und Requisite
Outreach Foundation Boitumelo (Sibonelo Sithembe, Roggerio Soares)

Licht Design und Technische Leitung
Sergio de Carvalho Pessanha

Assistenz Licht und Technische Leitung
Fana Dube

Assistenz Ton
Moses Mathonsi

Regieassistenz
Helena Casas und Linda Michael Mkhwanazi

Projektkoordination
Gerard Bester

Produktionsleitung
Alisa Golomzina

Produktionsassistenz
Mike Rabenhorst

Wie verändern sich Narrativen der Selbstinszenierung durch die Fülle achtlos erstellter Bilder? The Pose beschäftigt sich mit dem Gedächtnis in Beziehung zum architektonischen Raum und den kollektiven Erinnerungen, die er trägt. Constanza Macras nimmt mit ihrer Kompanie Dorkypark eine diachrone Perspektive ein und untersucht Selbstinszenierungen von gestern und heute, von der klassischen Porträtmalerei über historische Fotodokumente bis zu digitalen Selfies. Sind Selfies Zeichen einer ernsthaften narzisstischen Objektbeziehung? Handelt es sich hier um einen Rückschritt in das „Spiegelstadium“, wie der Psychoanalytiker Jacques Lacan es beschrieb, als er kleine Kinder beobachtete, die zum ersten Mal ihr eigenes Spiegelbild entdecken. Für die Berliner Uraufführung kreierte die Choreografin einen vierstündigen ortspezifischen Parcours, der die konventionelle Theaterbühne verlässt und das Publikum zwischen intimen Räumen und groß angelegten Bühnenarrangements durch die historische Architektur der Akademie der Künste am Hanseatenweg führt. In diesem peripatetischen Spaziergang durch die parallel stattfindenden Performances, in dem Gehen und Denken in Einklang gebracht werden, erleben die Zuschauer und Zuschauerinnen die kollektiven Erinnerungen der Architekturlandschaft von Werner Düttmann.

The Pose kann an verschiedenen unkonventionellen Räumen und Orten entsprechend ihrer Struktur und Größe angepasst werden.

Dauer: 180 min.

Eine Produktion von Constanza Macras | Dorkypark in Zusammenarbeit mit Robert Lippok. In Kooperation mit der Akademie der Künste, Berlin. Gefördert aus Mitteln des HKF – Hauptstadtkulturfonds.

Tagesspiegel → 10/07/2017

Nachtkritik → 09/07/2017

taz → 11/07/2017

Regie und Choreographie
Constanza Macras

Musik und Komposition
Robert Lippock

Dramaturgie
Carmen Mehnert

Von und mit
Emil Bordás, Diane Gemsch, Luc Guiol, Fernanda Farah, Nile Koetting, Thulani Lord Mgidi, Ana Mondini, Daisy Philips, Felix Saalmann, Miki Shoji and a group of 20 local guest performers (volunteers).

Musiker
Robert Lippok, Anna Schneider and Altaïr Chagué

Models
Annabel Schmieder, Oskar Staudinger and Jan Böttcher

Licht Design
Catalina Fernandez

Ton
Fabrice Moinet

Ton und Video Assistenz
Nikola Frenking

Bühne
Laura Gamberg, Chika Takabayashi and Veronica Wüst

Kostüme
Daphna Munz and Constanza Macras

Assistenz Kostüme
Anna Lena Dresia

Regieassistenz
Helena Casas

Praktikum Regie
Neza Drucke, Inga Scheuvens and Lorenz Leander Haas

Praktikum Bühne
Ana Belén Cantoni, Afra Schanz and Greta Bolzoni

Produktionsleitung
Alisa Golomzina

Produktionsbüro
Mike Rabenhorst

Album spürt Erinnerungen aus der Zeit auf, als das Analoge in eine digitale Ära trat. Vom Erwachen von MTV und Videoclip Choreografien zu der heutigen self-made Youtube Generation. Die zwanghafte Jagd nach dem perfekten Selfie. Wie inszenieren wir uns vor einer Kamera? Welche Umgebung wählen wir aus, welche Bezüge stellen wir her oder auch nicht? Was erzählt die Repräsentation, die Pose? Wer beobachtet wen? Album gestaltet verschiedenste Räume als (Selbst-) Repräsentationsorte und lädt das Publikum zu unterschiedlichen Parcours durch die parallel stattfinden Performances ein. Begleitet werden die Performer und Performerinnen von den Musikern des Sound-Kollektivs Raster Noton.

„Wir sind in nichts enthalten, und die Photographie sammelt Fragmente um ein Nichts. Als die Großmutter vor dem Objektiv stand, war sie für eine Sekunde in dem Raumkontinuum zugegen, das dem Objektiv sich darbot. Verewigt worden ist aber statt der Großmutter jener Aspekt“.

Siegfried Kracauer „On Photography“

Dauer: 4 Stunden

Eine Produktion von Constanza Macras/Dorkypark und HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden. Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes.

Regie und Choreographie
Constanza Macras

Musik und Komposition
Robert Lippok

Dramaturgie
Carmen Mehnert

Von und mit
Emil Bordás, Luc Guiol, Hyoung-Min Kim, Nile Koetting, Johanna Lemke, Mandla Mathonsi, Ana Mondini, Felix Saalmann, Miki Shoji, Mohamed Akkouch und 20 lokale Performer.

Musiker
Robert Lippok und Felix Karpf

Models
Annabel Schmieder, Marco Tabor und Ronny Welzel

Küche
Hoa Cáp, Kong Minh Cáp und Hoang Tuan

Licht Design
Sérgio de Carvalho Pessanha

Ton
Stephan Wöhrmann

Assistenz Ton und Video
Nikola Frenking

Bühne
Laura Gamberg, Chika Takabayashi und Veronica Wüst

Bühnentechnik
Welko Funke

Kostüme
Daphna Munz und Constanza Macras

Assistenz Kostüme
Maren Langer

Regieassistenz
Nikoletta Fischer

Praktikum Regie
Sophie Ketteniß und Albrecht Schroeder

“Das harte Leben begann an dem Tag, als ich meine Karriere beendet habe. Ich habe keine Wohnung, keinen Job und kein regelmäßiges Einkommen”, erzählt die chinesische Gymnastin Cheng Fei, siebenfache Nationalmeisterin und Weltmeisterin. “Die Blumen, der Applaus, die Flaggen – das fühlt sich an wie ein anderes Leben.” Constanza Macras arbeitet in The Ghosts mit chinesischen Zirkusakrobaten. Es scheint, als seien die ehemaligen Akrobaten, welche einst Ruhm und Ehre für ihr Land erlangten, in Vergessenheit geraten und von der chinesischen Gesellschaft „ausrangiert“ worden, auch wenn viele von ihnen noch sehr jung sind. Macras erinnern sie an “hungrige Geister” – nach der chinesischen Alltagsmythologie sind das verlorene Seelen, die bei ihren Vorfahren in Vergessenheit geraten sind und die ohne Hab und Gut ein tristes Dasein in der Zwischenwelt fristen. Für Macras ist die materiell prekäre, geisterhafte Existenz der ehemaligen Akrobaten eine Metapher für das Leben im heutigen China mit seinen Widersprüchen, sozialen Ungerechtigkeiten und Machtstrukturen. The Ghosts soll den Akrobaten nun temporär die Rückkehr ins Leben ermöglichen, indem sie mit ihren Geschichten sichtbar werden. Besetzt hat Macras neben vier Mitgliedern ihrer Kompanie Constanza Macras/ Dorkypark fünf chinesischen Zirkusakrobaten und einen chinesischen Musiker. Wie stets nähert sich Macras ihrem Thema dabei mit unterschiedlichen theatralen Mitteln wie Tanz, Musik und Text.

Dauer: 100 min.

Eine Produktion von Constanza Macras/Dorkypark und Goethe-Institut China in Koproduktion mit Tanz im August, Schaubühne am Lehniner Platz, CSS Teatro stabile di innovazione del FVG, Udine und dem Guangdong Dance Festival. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds, den Regierenden Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten und durch die Kulturverwaltung des Landes Berlin. Mit freundlicher Unterstützung vom Garden Hotel, Guangzhou.

Choreographie und Regie
Constanza Macras

Dramaturgie
Carmen Mehnert

Von und mit
Emil Bordas, Fernanda Farah, Daisy Phillips, Yi Liu, Juliana Neves, Huanhuan Zhang, Huimin Zhang, Xiaorui Pan, Lu Ge, Chico Mello, Wu Wei and Jiannan Chen

Musik
Chico Mello in collaboration with Wu Wei, Jiannan Chen, Fernanda Farah and Yi Liu

Licht Design
Sergio de Carvalho Pessanha

Ton
Stephan Wöhrmann

Video- und Photodesign
Manuel Osterholt

Bühne
Janina Audick

Assistenz Bühne
Veronica Wüst

Kostüme
Allie Saunders

Regieassistenz
Nikoletta Fischer

The Past setzt sich mit der Gedächtniskunst auseinander, die seit der antiken ars memoriae an Orte und Räume, also insbesondere an Architektur gekoppelt ist. Ausgangspunkt ist die Stadt als konkreter geographischer Ort, als Anker für das Gedächtnis, als Vorstellung und Geisteshaltung. Was passiert mit den Erinnerungen, was passiert mit den sich erinnernden Menschen, wenn hier ein Trauma einsetzt, eine Zerstörung, Bombardierung? Kann es durch Rekonstruktion und Wiederaufbau überwunden werden? Constanza Macras hat Menschen in Dresden befragt, die sich an eine Stadt erinnern, wie sie heute nicht mehr existiert, und daraus mit Tänzern ihrer Kompanie Dorkypark eine Tanzproduktion geschaffen. Die Aktionen im Stück beziehen sich dabei auf frühe Techniken der Gedächtniskunst, insbesondere auf Gedächtnislehren antiker Rhetorik. Wie benutzen wir Räume und Orte, um uns zu erinnern? Das Stück untersucht architektonische Orte als narrative Instrumente unserer Geschichte – um Geschichte neu zu schreiben, um Wunden der Vergangenheit zu überwinden, um heutige Ereignisse als Teil des ewigen Kreislaufs zu verstehen, den wir als das Verstreichen von Zeit erfahren. The Past ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Musiker Oscar Bianchi, der eine Komposition geschrieben hat, die tief in das kollektive und individuelle Gedächtnis eintaucht.

Dauer 105 min.

Eine Produktion von Constanza Macras/Dorkypark und HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste in Koproduktion mit der Schaubühne Berlin. Gefördert im Fonds
 Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes. Mit Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.

Regie und Choreografie
Constanza Macras

Musik und Komposition
Oscar Bianchi

Dramaturgie
Carmen Mehnert

Von und mit
Louis Becker, Emil Bordás, Abdallah Damra, Fernanda Farah, Luc Guiol, Miako Klein, Nile Koetting, Johanna Lemke, Ana Mondini, Yuka Ohta, Felix Saalmann und Miki Shoji.

Musikerinnen
Yuka Otha, Susanne Fröhlich und Alicja Pilarczyk

Licht Design
Sergio Pessanha

Ton
Stephan Wöhrmann

Bühne
Laura Gamberg und Chika Takabayashi

Metallgerüst
Werner Knoof und Andreas Nestler

Bühnenmanagement
Welko Funke

Kostüme
Allie Saunders

Assistenz Kostüme
Daphna Munz

Regieassistenz
Felipe Amaya, Helena Casas und Nikoletta Fischer

Assistenz Musik und Komposition
Vincenzo Mazzone und Clara Calero Durán

Besonderer Dank an
die Zeitzeuginnen Hanna Günzler, Ursula Henning, Nora Lang und Ingrid Schulz

Open for Everything ist eine Reise durch die Stagnation der Roma-Gemeinschaften in Europa, deren Chancen, wie jeder andere Bürger zu arbeiten, eher gering sind, wo neben der Entwurzelung der Gruppe von Tänzern, die um die Welt ziehen, die Wandertraditionen durch sesshaftes Leben ersetzt wurden. Seit 2010 erforscht Constanza Macras die unterschiedlichen Lebensweisen, Tanzstile und Musik der Roma in Ungarn, Tschechien und der Slowakei. Im Zuge dieser Arbeit hat sie für Open for Everything ein großes Ensemble aus Roma-Musikern und Performern, Amateuren unterschiedlichen Alters und Tänzern ihrer Kompanie Dorkypark zusammengebracht. Mit großer Selbstverständlichkeit erzählen diese sehr unterschiedlichen Menschen ihr Leben und ihre Träume, ihre Verzweiflung und ihre Leidenschaften. Diese Reise nutzt Musik und Tanz, um uns durch das Leben der europäischen Roma von heute zu führen, die Vorurteile, Klischees, Missverständnisse, Gemeinsamkeiten, Traditionen, Diskriminierung, Armut und Gewalt mit Humor aufzugreifen und darzustellen. Wer nutzt seine Vorurteile? Und wer sind die wahren Nomaden des 21. Jahrhunderts?

Dauer: 100 min.

Eine Produktion von Constanza Macras | Dorkypark und dem Goethe Institut. In Koproduktion mit Wiener Festwochen, New Stage of National Theatre Prague, Trafó House of Contemporary Arts Budapest, International Theatre Festival Divadelná Nitra, HAU Hebbel am Ufer Berlin, Kampnagel Hamburg, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden, Dansens Hus Stockholm und Zürcher Theater Spektakel. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und den Regierenden Bürgermeister von Berlin – Abteilung für Kulturelle Angelegenheiten und Open Society Foundations – mit einem Beitrag des Kunst- und Kulturprogramms von Budapest. In Zusammenarbeit mit Workshop Foundation. Folklore Röcke von Romani Design.

Zeit Online → 26/04/2012

Nachtkritik → 10/05/2012

Regie und Choreographie
Constanza Macras

Dramaturgie
Carmen Mehnert

Von und mit
Emil Bordás, Hilde Elbers, Anouk Froidevaux, Fatima Hegedüs, Ádám Horváth, László Horváth, Hyoung-Min Kim, Denis Kuhnert, Viktória Lakatos, Zoltán Lakatos, Iveta Millerová, Elik Niv, János Norbert Orsós, Monika Peterová, Rebeka Rédai, Marketa Richterová, Ivan Rostás, Magdolna Rostás and Viktor Rostás

Musiker
Marek Balog / Gitans: Milan Demeter, Milan Kroka, Jan Surmaj und Radek Sivak

Bühne
Tal Shacham

Kostüme
Gilvan Coêlho de Oliveira

Fotos
Manuel Osterholt

Licht Design
Sergio de Carvalho Pessanha

Ton
Mattef Kuhlmey und Stephan Wöhrmann

Musikalische Beratung
Kristina Lösche-Löwensen

Folklore Lehrer
Monika Balogová und Vladimír Balog

Bühnentechnik
Welko Funke

Fototechnik
Tobias Götz

Kostüme- und Requisitentechnik
Marcus Barros Cardoso

Regieassistenz
Annika Kuhlmann und Joao Victor Toledo

Assistenz Bühne
Juliette Collas

Assistenz Kostüme
Magdalena Emmerig

Constanza Macras wurde in Buenos Aires geboren, wo sie Tanz und Modedesign an der Universität von Buenos Aires (UBA) studierte. Tänzerisch bildete sie sich anschließend in Amsterdam und im Merce Cunningham Studio in New York weiter und zeigte in Amsterdam erste eigene Arbeiten. 1995 zog sie nach Berlin und tanzte für verschiedene Kompanien. 1997 gründete sie ihre erste eigene Tanzkompanie TAMAGOTCHI Y2K und erarbeitete mit Künstlern verschiedenster Disziplinen Performances und Tanzstücke. 2003 gründete Constanza gemeinsam mit der Dramaturgin Carmen Mehnert die Tanztheaterkompanie DorkyPark, In dieser bringt sie SchauspielerInnen, TänzerInnen, MusikerInnen und KünstlerInnen verschiedenster Genres und Länder zusammen und kombiniert Text, Video, Live Musik und Tanz. Die Kompanie tourte mit seinen über 25 Produktionen auf der ganzen Welt und wurde zu Festivals wie dem Festival d’Avignon, den Wiener Festwochen, dem Seoul Performing Arts Festival (SPAF), das Buenos Aires International Festival (FIBA), Attakalari – India Biennal oder Dance Umbrella Johannesburg eingeladen. In Berlin, wo die Kompanie angesiedelt ist, kooperieren sie mit den Theatern Schaubühne am Lehniner Platz, Maxim Gorki Theater, HAU Hebbel am Ufer und der Volksbühne. Neben den Projekten mit ihrer Kompanie kreierte Constanza auch Stücke für die Ballettkompanie Teatro Colón in Buenos Aires, die Göteborg Opera Dance Company, das Saarländische Staatstheater Ballett sowie Auftragsarbeiten des Goethe-Instituts São Paulo und des Goethe-Instituts Córdoba. 2006 schuf sie zusammen mit Thomas Ostermeier Ein Sommernachtsraum, eine Zusammenarbeit mit dem Schaubühne-Ensemble und Tänzern vom Dorkypark. 2008 wurde Constanza für ihr Stück Hell on earth mit dem Preis des Goethe-Instituts als beste Inszenierung aus Deutschland ausgezeichnet. 2010 erhielt sie die „Arts at MIT William L. Abramowitz Residency“ am Massachusetts Institute of Technology und den Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ für beste Choreografiefür ihr Stück Megalopolis.

Neben seinen Produktionen organisiert die Kompanie auch kuratorische Programme, die Theorie und Praxis miteinander verbinden, wie beispielsweise „Dance about Architecture“, ein von Constanza und Lukas Feireiss kuratiertes internationales Symposium, und „On Fire“, ein Residenzprogramm mit südafrikanischen und Berliner KünstlerInnen über Gender und Tradition.

Die Produktionen der Kompanie wurden im Laufe der Jahre von dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, dem Hauptstadkulturfonds, der Kulturstiftung des Bundes, dem Goethe-Institut, dem Nationalen Performance Netzwerk und dem Fonds Darstellende Künste unterstützt sowie von öffentlichen und privaten Förderinstitutionen aus dem In- und Ausland.

11/04/2024DRAMALa Luna, Maubeuge (FR)

Nachtkritik, 04.12.2021

Die Welt, 06.12.2021

Nachtkritik, 14.05.2021
"Stages of Crisis", das auf der digitalen Bühne HAU4 des Berliner Hebbel am Ufer Premiere hatte, ist eine Bühnenversion von „Forest: The Nature of Crisis“.  Hier luden Constanza Macras und ihr Tänzer:innen 2013 das Publikum zu einem Spaziergang in den Müggelwald, der die Untiefen zwischen Märchenhaftem und Kapitalistischem auslotete. "Stages of Crisis" sollte bereits im Mai 2020 Premiere haben und wurde, wie so vieles, verschoben. Jetzt aber kommen Mär und Kapital, kommen Wald und Krise auf die (virtuelle) Bühne, in aller Doppeldeutigkeit: Lässt sich das englische "stages" doch auch mit "Phasen" übersetzen, womit hier entweder "Phasen der Krise" verhandelt werden oder aber der Krise Bühnen bereitet.(...) Macras und ihre Tänzer:innen durchstreifen die Bühnen des Zeitgeistes, launig, kritisch und bildstark, elegisch und engagiert. 'Krise' ist hier längst nicht mehr eine vorübergehende Zeit der Gefährdung, des Gefährdetseins, sondern vielmehr ein komplexer Dauerzustand. Ein Dauerzustand, in dem Ökologie, Kapitalismus und Menschsein an ihre Grenzen geraten, und in dem Pandemie, Klimawandel, Artensterben und digitale Revolution zusammenkommen. So weit die philosophischen Analysen von u.a. Donna Haraway und Rosi Braidotti. Bei Macras kommt auch noch die Krise des Theaters hinzu, dieser archaischen, altertümlichen Form der Zusammenkunft, deren hochkultureller Anspruch dank einer Institution namens "theatre meeting" aka Theatertreffen leidlich am Leben gehalten wird.(...) Elegant verweben Macras und die Tänzer:innen die diskursiven Minenfelder der Gegenwart, zitieren aber auch kapitalistische Gespenster der Vergangenheit herbei wie Grimm‘sche Märchen oder das Rheingold. Das ist vergnüglich, klug, interessant und sieht meist auch noch sehr gut aus.

Kulturradio → 27/08/2018

taz → 27/08/2018

Berliner Zeitung → 01/06/2018

Der Tagesspiegel → 02/06/2018

Tagesspiegel → 10/07/2017

Nachtkritik → 09/07/2017

taz → 11/07/2017

Zeit Online → 26/04/2012

Nachtkritik → 10/05/2012

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