PLAN B

companhia brasileira de teatro (BR)

NO WORDS, die neue Arbeit von Marcio Abreu und companhia brasileira de teatro, die im August 2021 uraufgeführt wird, ist inspiriert von „Ein Apartment auf dem Uranus“ von Paul B. Preciado. In einer leeren Wohnung, die zum Verkauf steht, finden im Laufe eines Tages eine Reihe von Begegnungen statt. Unterschiedliche Figuren, die ständig unterwegs sind und sich in einem sich konstant wandelnden Zustand befinden, durchqueren diese Wohnung. Wir wissen nicht, woher sie kommen und wohin sie gehen. Alles ist transitorisch. Menschen begegnen einander und erzeugen neue Lebensimpulse, Bruchstücke neuer Geschichten, unerwartete Ereignisse, Bilder von der Zukunft. Am Ende werden wir sie alle zusammen wiederfinden: das Bild einer zukünftigen Vielzahl von Menschen in einer schwindelerregenden Neuerfindung von Körpern und Sprachen.

NO WORDS will ein Stück von heute sein, von, für und mit Menschen von heute. Ein Stück, das sich in die Gegenwart einschreibt und in eine mögliche Zukunft projiziert, in der jede Singularität vibrieren und verschiedene Lebensweisen erhellen kann.

Auf portugiesisch mit deutschen/französischen Übertiteln.

Dauer: ca. 90 min.

Eine Produktion von companhia brasileira de teatro. In Koproduktion mit Instituto Oi Futuro Rio de Janeiro/BR, A Gente se fala produções – Rio de Janeiro/RJ, Théâtre Dijon Bourgogne – Centre Dramatique National und Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main. Unterstützt von Passages Transfestival Metz, Secretaria de Cultura e Economia Criativa – Governo do Estado do Rio de Janeiro.

Regie
Marcio Abreu

Von und mit
Fabio Osório Monteiro, Giovana Soar, Kauê Persona, Kenia Dias, Key Sawao, Rafael Lucas Bacelar, Viní Ventania Xtravaganza, Vitória Jovem Xtravaganza

Live-Musik
Felipe Storino

Dramaturgie
Marcio Abreu, Nadja Naira

Lichtdesign und Regieassistenz
Nadja Naira

Bühnenbild
Marcelo Avarenga/Play Arquitetura

Kostüme
Luiz Cláudio Silva – Apartamento03

Video
Batman Zavereze

Künstlerische Zusammenarbeit
Cassia Damasceno, Grace Passô, José Maria & Rodrigo Bolzan

Produktionsleitung
José Maria | NIA Teatro

Administration
Cassia Damasceno

„Vergiss nie, wer und was du bist und warum!” So lautet ein zentraler Satz in Preto (Schwarz). Ausgehend von der Frage, wie wir besser miteinander kommunizieren und leben können, untersucht das Künstlerkollektiv das Entstehen von Diskriminierungen im Alltag in unseren heutigen Gesellschaften. Dabei verbindet es den Blick aus Brasilien mit einer globalen Perspektive, Philosophie mit Literatur, Musik mit Anthropologie und Theater mit bildender Kunst. Die Gedanken, die Achille Mbembe in seiner wegweisenden Schrift „Kritik der schwarzen Vernunft“ zur Geschichte und den Auswirkungen der Sklaverei formulierte, dienen dem Kollektiv als Ausgangspunkt, um die Auswirkungen des Kolonialismus zu beleuchten. Dabei arbeitet es stets im Kontext aktueller Proteste und Demonstrationen in den Straßen Brasiliens mit dem Anspruch, zentrale politische und globale Aufklärungsarbeit zu leisten. Mit großer Lust rezipiert und zerstört die Performance Stereotype und wirft mit Zitat und Verweigerung ein doppelt scharfes Licht auf die trügerischen, festgefahrenen Bilder in unseren Köpfen. Dreh- und Angelpunkt: die kritische Selbstbefragung der ProtagonistInnen auf der Bühne. 

In portugiesischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln.

Dauer: 90 min.

Eine Produktion von companhia brasileira de teatro. In Koproduktion mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main, Théâtre de Choisy-le-Roi Scène conventionnée pour la diversité linguistique und Sesc São Paulo. Mit Unterstützung von Petrobras. 

Regie
Marcio Abreu

Von und mit
Cássia Damasceno, Felipe Soares, Grace Passô, Nadja Naira, Renata Sorrah, Rodrigo Bolzan/ Rafael Bacelar

Live-Musik
Felipe Storino

Dramaturgie
Marcio Abreu, Grace Passô und Nadja Naira

Licht Design, Regieassistenz
Nadja Naira

Sound Design
Felipe Storino, Bruno dos Reis und Kleber Araújo

Bühne
Marcelo Alvarenga

Bewegungsleitung
Marcia Rubin

Kostüme
Ticiana Passos

Video Design
Batman Zavarese und Bruna Lessa

Stimm- und Musikberatung
Ernani Maletta

Künstlerische Zusammenarbeit
Aline Villa Real und Leda Maria Martins

Licht
Henrique Linhares

Produktionsassistenz, Bühne
Eloy Machado

Video
Bruna Lessa

Ton
Bruno Carneiro

Requisiten, Skulpturen
Bruno Dante

Deutsche Übersetzung Übertitel
Niki Graça

Übertitelung
Nikoletta Fischer

Produktionsleitung
José Maria | NIA Teatro

Produktion
Caroll Teixeira

Managment
Giovana Soar

Fern von Copacabana und Karneval zeichnet das Theaterkollektiv companhia brasileira de teatro in seinem Stück PROJETO bRASIL ein komplexes Bild von Brasilien. Zwei Jahre lang ist die Theatergruppe durch alle fünf Regionen (Norden, Nordosten, Mittelwesten, Südosten und Süden) Brasiliens gereist, haben sie Menschen getroffen, mit ihnen gesprochen, gearbeitet, ihre Geschichten und Erinnerungen gesammelt. Die assoziativ aneinandergereihten Szenen nehmen den Zuschauer mit auf eine Reise durch diese unterschiedlichen Regionen, tauchen ein in die jüngste Geschichte Brasiliens und lassen eine humorvolle und kluge Reflexion über die aktuelle Situation des größten südamerikanischen Landes entstehen. Dabei greifen die fünf SchauspielerInnen und Musiker Texte und Debattenbeiträge von Politikern zur Einheit Lateinamerikas, zur Globalisierung oder zur Einführung der Schwulenehe auf. Das Stück wurde im Januar 2015 in Rio de Janeiro uraufgeführt, anschließend in zahlreichen brasilianischen Städten gezeigt sowie 2016 im Rahmen des Festivals „Projeto Brasil“ in Frankfurt und Dresden. PROJETO bRASIL ist das Stück zur Stunde, die Utopie einer künstlerischen Umsetzung und Anwendung mutiger realpolitischer Versuche inmitten reinster Dystopie, Krise und schwarzem Loch. Marcio Abreu gilt als einer der begabtesten und mutigsten Theaterautoren und regisseure Brasiliens.

In Portugiesisch mit deutschen und englischen Untertiteln.

Dauer: 60 min.

Eine Produktion von companhia brasileira de teatro.  Mit Unterstützung von Petrobras.

Regie
Marcio Abreu

Von und mit
Giovana Soar, Nadja Naira und Rodrigo Bolzan

Live-Musik
Felipe Storino

Dramaturgie
Giovana Soar, Marcio Abreu, Nadja Naira und Rodrigo Bolzan

Soundtrack und Soundeffekte
Felipe Storino

Regieassistenz
Nadja Naira

Bewegungscoach
Marcio Rubin

Text- und Sprechtraining
Babaya

Licht Design
Nadja Naira und Beto Bruel

Bühne
Fernando Marés

Kostüme
Ticiana Passos

Produktionsleitung
Giovana Soar

Administration
Cássia Damasceno

Produktionsmanagement
Isadora Flores

Technische Leitung
Henrique Linhares

Starke Geräusche draußen. Der Planet erzittert. Kriege. Obskurantismus. Wachsender Nationalismus. Verschärfte Kriegslust. Systematische Angriffe auf Unterschiede. Ablehnung des Anderen. Vorurteile. Religiöser Extremismus. Öffentliches Lynchen. Physische Verletzungen. Ausrottungen. Epidemische Taubheit. Kultivierte Ignoranz. Obszöne Anhäufungen. Barbarie. Menschliche Gesellschaften diskutieren sich selbst bedeutungslos. Währenddessen, das Leben eines jeden. Die Rituale des Alltäglichen. Die Geburt von jemandem. Leute, die heiraten. Die Arbeit. Hausarbeiten. Die Nachbarn. Der Wunsch, im Leben zu gewinnen. Das Geld. Der Mangel daran. Die Rechnungen, die zu bezahlen sind. Jemanden vermissen. Die Freunde. Die Wiedervereinigungen. Die Notwendigkeit zu gehen. Um alles zu ändern. Um die Haut zu ändern. Der Wunsch, etwas zu bauen. Die Fehler. Der Tod von jemandem. Das Streben nach Glück und Sinn.

Krum ist ein Stück mit zwei Beerdigungen und zwei Hochzeiten. Es gibt keine großen Erfolge, alles ist gewöhnlich. Zwischen den beiden Zeremonien sehen wir in einer Abfolge kurzer Szenen das Leben der Bewohner einer abgelegenen Gegend. Wir lachen über sie. Es ist ein Stück über Menschen. Es geht um die menschliche Materie.

Krum wurde in den 1970er Jahren von Henoch Levin, einem jungen Autor, von Tschechow und Beckett beeinflusst, in einem jungen Land geschrieben, das in Konflikte und Widersprüche verwickelt war. Allein während der Lebenszeit des Autors, von 1943 bis 1999, gab es sieben Kriege. Levin begann früh, zu diesem Zustand der Dinge zu schreiben. Seine gefürchtete Kritik an der staatlichen Gewalt und der Besetzung der palästinensischen Gebiete durch Israel verursachte Skandale und starke Reaktionen. Ein Tschechow der Zwischenzeit, ein Beckett der Nachkriegszeit, ein Levin vom Ende des 20. Jahrhunderts und wir heute haben etwas gemein. Während die turbulente Welt ihre Gewalt destilliert, versuchen die Menschen, mit ihrem Leben weiterzumachen, eingesperrt in ihren Häusern, voller Erwartungen, Konsumträume und Hoffnung auf bessere Tage.

MARCIO ABREU

Dauer: 110 min.

Eine Produktion von Renata Sorrah und companhia brasileira de teatro.

Text
Hanoch Levin

Regie
Marcio Abreu

Von und mit
Cris Larin, Danilo Grangheia, Edson Rocha, Grace Passô, Inez Viana, Ranieri Gonzalez, Renata Sorrah, Rodrigo Bolzan / Rodrigo Andreolli und Rodrigo Ferrarini

Übersetzung
Giovana Soar

Adaption
Marcio Abreu und Nadja Naira

Übersetzung aus dem Hebräischen
Suely Pfeferman Kagan

Licht Design
Nadja Naira

Bühne
Fernando Marés

Soundtrack und Soundeffekte
Felipe Storino

Kostüme
Ticiana Passos

Bewegungscoaching
Marcia Rubin

Produktionsleitung
Faliny Barros

Graphik Design
Fábio Arruda und Rodrigo Bleque - Cubículo

Künstlerische Beratung
Patrick Pessoa

Produktionsbüro
Isadora Flores

Administration
Cássia Damasceno

Regieassistenz
Nadja Naira und Giovana Soar

Assistenz Bühne
Eloy Machado

Assistenz Produktion
Liza Machado

Assistenz Licht
Lara Cunha, Henrique Linhares and João Gaspary

Marcio Abreu ist Schauspieler, Regisseur und Dramaturg aus Rio de Janeiro. Seine Ausbildung verläuft bei EITALC (Escola Internacional de Teatro da América Latina) und ISTA (Escola Internacional de Antropologia Teatral). Im Jahr 2000 gründet er in Curitiba die companhia brasileira de teatro, ein Kollektiv von Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Regionen Brasiliens, und entwickelt seitdem kreative Prozesse im Austausch mit Künstlern aus verschiedenen Teilen Brasiliens sowie aus anderen Ländern.

Gemeinsam erproben sie verschiedene Formen des Schreibens und des Erzählens und entwickeln dabei zeitgenössische Theaterstücke und Performances, deren Dramaturgie und Texte in kollaborativen Prozessen während der Stücke entstehen, so bei den Stücken Preto (2017), PROJETO bRASIL (2015), Vida (2010), O que eu gostaria de dizer (2008), Volta ua dia (2002).

Daneben hat die Kompanie viele Stücke von in Brasilien unveröffentlichten Autoren inszeniert und neu interpretiert: Krum (2015) von Hanoch Levin, Esta Criança (2012) von Joël Pommerat, Isso te interessa (2011) von Noëlle Renaude, Oxigênio (2010) von Ivan Viripaev.

companhia brasileira de teatro führt einen intensiven Austausch mit anderen Künstlern im In- und Ausland. Im Jahr 2014 wurde in Frankreich das Stück Nus, Ferozes e Antropófagos, eine Zusammenarbeit mit dem französischen Kollektiv Jakart, uraufgeführt.

Die Kompanie verfügt über ein aktives Repertoire, das sie viel in ganz Brasilien spielen und hat die wichtigsten Kunstpreise Brasiliens erhalten (Prêmio Shell RJ, Prêmio APCA und Prêmio Bravo!). Projeto Brasil tourte nach Dresden (Hellerau) und Mousonturm (Frankfurt). Preto wurde 2018 im Rahmen von „Shifting Realities“ zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

Derzeit bereitet die Kompanie zwei neue Stücke vor, die 2019 und 2020 uraufgeführt werden.

No Words (Sem Palavras)

Preto

PROJETO bRASIL

Krum